Making (Photo-)Business of War and Violence.
Dezember 20, 2018 — 22:19

Lars Bauernschmitt in conversation with Tony Hicks / Photo Editor Associated Press

Photo agencies are mediators between those who produce images and their clients. Photo agencies sell the right to use images by photographers or purchased archive collections to the editorial offices of print and online media, PR and advertising agencies as well as other companies that work with images. Moreover, agencies convey their clients’ requests for images to their associated photo providers, or they commission the production of photos for which they assume there will be future demand. The image market is subject to the same rules as other markets. For photo agencies, the right to use images represents a commodity, one whose price is determined by supply and demand. This also applies to conflict images. Published in: Fromm, Greiff, Stemmler; Images in Conflict; Kromsdorf / Weimar 2018

Personifizierte Denkpausen
Juli 6, 2018 — 15:09

Porträtfotografie in Zeitungen und Zeitschriften

Wann immer in Zeitungen und Zeitschriften vermeintlich abstrakte Themen behandelt werden, müssen Menschen als personifizierte Visualisierungen des Inhalts vor allem gedankliche Leerstellen füllen. Dabei könnten die Porträts aber auch viel über die Persönlichkeit der Abgebildeten verraten. Der Beitrag „Personifizierte Denkpausen“ erschien in der Ausgabe 4/2018 der Zeitschrift Pictorial.

Bilder lieben und leidensfähig sein.
Mai 10, 2018 — 19:41

Bildermarkt 2018

Bildanbieter und -produzenten erleben den Strukturwandel infolge der Digitalisierung stärker, erheblich schneller und mit sehr viel dramatischeren Folgen als viele andere Branchen. Während die Bedeutung von Bildern weiter zunimmt, sinken die Honorare nicht zuletzt auch auf Grund eines ständig wachsenden Angebotes weiter. Interview mit Prof. Lars Bauernschmitt zur aktuellen Situation des Bildermarktes und der Bildagenturen. Pictorial 3/2018, Seite 12 – 15.

Ich sehe nichts, was ich nicht weiß.
März 14, 2018 — 13:29

Manipulation im Fotojournalismus

Fotojournalisten sind Idealisten. Fotojournalisten wollen Menschen bewegen. Mit dem Ziel, die Leser der Magazine über das Elend in der Welt und seine Ursachen aufzuklären, durchstreifen sie die Kontinente, um ihren Auftraggebern auflagesteigernde Titelgeschichten zu liefern. Getrieben von einer humanistischen Überzeugung, wollen Fotojournalisten den Betrachtern ihrer Bilder, etwas über die Welt mitteilen, um diese dadurch ein bisschen besser zu machen, dass Menschen die Fotos als Handlungsaufforderung verstehen und Veränderungen beginnen. Wer die öffentliche Meinung steuern möchte, tut dies am wirkungsvollsten durch Bilder. Bilder denen Glaubwürdigkeit attestiert wird, weil sie als Wiedergabe der Wirklichkeit verstanden werden. Die technisch-apparative Herstellung wird als Garantie der Darstellung der Wahrheit verstanden. Der Beitrag „Ich sehe nichts, was ich nicht weiß.“ erschien in der Ausgabe 1/2018 des Magazins Picta des BVPA.

Keine Perspektive? Viele Möglichkeiten!
März 14, 2018 — 13:26

Ausbildung im Fotojournalismus

Zu viele Bilder, Massen unbeschäftigter Fotografen, keine Perspektive für Newcomer, und das während Auftraggeber die Budgets bis zur Bedeutungslosigkeit herunterfahren. Publizierte Statements und auf Partys verbreitete Befindlichkeiten zeichnen ein trübes Bild der Arbeit in den Medien im Allgemeinen und vom Fotojournalismus im Besonderen.

Gleichzeitig steigen an den darauf spezialisierten Ausbildungsstätten, wie dem Studiengang Fotojournalismus und Dokumentarfotografie der Hochschule Hannover, in den letzten beiden Jahren die Bewerberzahlen wieder deutlich an. Mit den aktuellen Entwicklungen in den Medien gibt es neue Chancen und Möglichkeiten eines intelligenten Storytellings. Der Beitrag „Keine Perspektive? Viele Möglichkeiten!“ erschien in der Ausgabe 1/2018 des Magazins Picta des BVPA.

Saisonarbeiter
Januar 4, 2018 — 10:06

Portraitfotografie auf Wahlplakaten

Wahlkampf ist nicht nur die Zeit großer Versprechen, sondern immer auch eine Leistungsschau unterschiedlich qualifizierter Portraitfotografen. Dabei ist deren Arbeit oft gar nicht mehr zu beurteilen, nachdem Parteistrategen die Bildbearbeitung übernommen haben. Der Beitrag „Saisonarbeiter“ erschien in der Ausgabe 1/2018 der Zeitschrift Pictorial.

Wir sind ja unter uns
September 10, 2017 — 11:26

Prominente fotografieren

Private Schnappschüsse sind ein sicheres Mittel, um beim Gegenüber spontanes Desinteresse zu provozieren. Das ändert sich jedoch sofort, wenn es sich bei den Bildautoren und ihren Modellen um Prominente handelt. Deren Bilder sind auch nach Jahrzehnten noch interessant. Der Beitrag „Wir sind ja unter uns“ erschien in der Ausgabe 5/2017 der Zeitschrift Pictorial.

Kinderbilder
März 17, 2017 — 14:07

Fotos von Kindern als unwiderlegbare visuelle Argumente

Sie sind die Joker des visuellen Zeitalters. Fotografische Ein-Wort-Sätze beherrschen nicht nur die sozialen Medien. Der Beitrag „Kinderbilder“ erschien in der Ausgabe 2/2017 der Zeitschrift Pictorial. kinderbilder_lars_bauernschmitt_2017

Präsentation der prämierten Fotos bei den Lead Awards 2016. Ein Bild des toten Aylan Kurdi.

Foto: Walter Maas

Geld. Macht. Bilder.
Dezember 30, 2016 — 14:06

Zur Visualisierung von Macht und Einfluss. 

War Geld jahrhundertelang ein ebenso gut sichtbares wie einfach darstellbares Zeichen für Macht und Erfolg, hat es seine gestenbildende Funktion mit dem Ende der Bargeldwirtschaft in den letzten Jahrzehnten immer mehr verloren. Fotografen müssen heute nach anderen Visualisierungen für Macht, Erfolg und die Funktion unseres Wirtschaftssystems suchen. Der Beitrag „Geld. Macht. Bilder.“ erschien in der Ausgabe 1/2017 der Zeitschrift Pictorial.

Douglas Hauptversammlung in der Gruga-Halle Essen. Foto: Verena Brandt aus „Dividendenbuffet“, im Januar 2016 mit Textreportagen von Nadine Schmid erschienen im Mitteldeutschen Verlag. ISBN 978-3-95462-637-3

Storytelling? Machen wir seit hundert Jahren.
September 5, 2016 — 9:56

Geschichten erzählen in Bildern

Menschen erzählen Geschichten – schon immer, oder spätestens seit der Steinzeit. Nachdem jedoch Marketingexperten diese Form der Kommunikation vor zehn Jahren für sich entdeckt haben, hat das Ganze endlich auch einen griffigen englischen Namen – Storytelling. Der Beitrag „Storytelling? Machen wir seit hundert Jahren“ erschien in der Ausgabe 5/2016 der Zeitschrift Pictorial.

Don’t call us
März 12, 2016 — 19:46

Smartphone Photography

Geräte, die früher nur zum kurzen Plausch zwischen zwei Funklöchern genutzt wurden, verändern heute den Fotojournalismus. Eingehende Anrufe stören da nur. Der Beitrag „Don’t call us“ erschien in der Ausgabe 2/2016 der Zeitschrift Pictorial.

Am Anfang war das Wort
März 12, 2016 — 19:43

Walker Evans

Bekannt ist Walker Evans für seine Fotos der Farmkrise in den USA. Drei Wochen reichten aus, um mit einer für den Auftraggeber unbrauchbaren Reportage Fotogeschichte zu schreiben. Deutlich länger arbeitete er für eines der renommiertesten Wirtschaftsmagazine weltweit. Einundzwanzig Jahre lang war er festangestellter Fotograf der Zeitschrift Fortune. Der Beitrag „Am Anfang war das Wort“ erschien in der Ausgabe 2/2016 der Zeitschrift Pictorial. walker_evans_lars_bauernschmitt_2016

Mit Air Force One ins Wochenende
Januar 8, 2016 — 19:09

Die Fotografen der US-Präsidenten

Eingespielt wie alte Ehepaare entscheiden die amerikanischen Präsidenten und ihre Fotografen darüber, wie die (Nach-)Welt den ersten Mann im Staate wahrnimmt. Der Beitrag „Mit Air Force One ins Wochenende“ erschien in der Ausgabe 1/2016 der Zeitschrift Pictorial. Download: pictorial_us_praesidenten_lars_bauernschmitt

Handbuch des Fotojournalismus
September 14, 2015 — 20:25

Advertorial ;-)

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Klappentext:

Fotojournalisten tragen die Welt in die Wohnzimmer. Kein Ereignis, keine gesellschaftliche Veränderung, die nicht im Bild festgehalten und durch das Bild publik gemacht würde. Was wir über die Welt wissen, vermittelt sich uns vorwiegend über Fotos. Fotos steuern unsere Wahrnehmung und entscheiden darüber, wie wir Geschehen rezipieren und an welche Ereignisse wir uns in Zukunft erinnern werden. Die Bedeutung von Fotos in der Mediengesellschaft ist größer als jemals zuvor. Das Informationszeitalter gehört denen, die Bilder lesen können.

In 55 Beiträgen liefern Lars Bauernschmitt und Michael Ebert einen Abriss über die Geschichte des Fotojournalismus von seinen Anfängen bis heute, geben einen intensiven Einblick in die wesentlichen fotojournalistischen Sujets und präsentieren profunde Analysen der aktuellen Entwicklungen eines sich rasant verändernden Mediums.

Neben grundlegenden Informationen zu den wichtigsten Erzählformen behandelt das Buch rechtliche, wirtschaftliche und berufspraktische Themen. In 18 Interviews erklären Fotografen, Bildredakteure und renommierte Kenner der Szene die Entwicklungen im Fotojournalismus aus ihrer jeweils ganz persönlichen Perspektive und verraten, wo sich neue Betätigungsfelder auftun und wie sich die aktuellen Veränderungen nutzen lassen.

Das Buch wendet sich an alle, die sich für Fotojournalismus interessieren. Es spricht sowohl aktive Fotografen als auch Leser an, die Fotojournalismus nur in den Medien konsumieren. Engagierte Amateure werden ebenso umfassend informiert wie gestandene Profis.

Aus dem Inhalt:

• Die Ära der großen Bilder

• Bildjournalistische Ausdrucksformen

• Kriegsfotografie – der Tod als ständiger Begleiter

• Bildjournalismus in digitalen Zeiten

• Der Markt der Bilder

• Lokaljournalismus – Abenteuer vor der eigenen Haustür

• Die digitale Dunkelkammer

• Politik – Im Schatten der Kanzler

• Fotojournalismus in PR und Öffentlichkeitsarbeit

Lieferbar ab 28.09.2015; ca. 430 Seiten; 39,90 Euro.

http://dpunkt.de/buecher/3389/9783898648349-handbuch-des-fotojournalismus.html

Fotografischer Abstieg
August 29, 2015 — 23:46

Sozialdokumentarische Fotografie

Seit Beginn des letzten Jahrhunderts dokumentieren Fotografen die Lebensumstände derer, die am unteren Ende der sozialen Leiter stehen, um so die gesellschaftlichen Verhältnisse zu verändern. Gerade in den Anfängen wirkten die Fotojournalisten jedoch oft sehr viel mehr im Sinne des Systems der Ungleichheit, als ihnen lieb sein konnte. Der Beitrag “Fotografischer Abstieg” erschien in der Ausgabe 5/2015 der Zeitschrift Pictorial. sozialdokumentarische_fotografie_lars_bauernschmitt_2015

Lewis_Hine_Power_house_mechanic_working_on_steam_pump

Heroisierung oder Anklage der Verhältnisse? Kraftwerksarbeiter fotografiert von Lewis Hine 1920.

Opfer bringen?
April 27, 2015 — 10:05

Kriegs- und Krisenfotografie

Fotos, die Krieg und menschliches Elend zeigen, können nur etwas bewegen, wenn man sie auch ansehen kann. Der Beitrag “Opfer bringen?” erschien in der Ausgabe 3/2015 der Zeitschrift Pictorial.

First-Class die Welt erklären
Dezember 31, 2014 — 12:44

Reisefotografie (Teil 2)

In der Blütezeit der illustrierten Zeitschriften fotografierte Robert Lebeck für Kristall, Stern und Geo. Damals gab es für Fotografen noch echte Traumjobs und Journalisten wurden zu Welterklärern – zumindest gaben die Redaktionen das vor. Der Beitrag “First-Class die Welt erklären” erschien in der Ausgabe 1/2015 der Zeitschrift Pictorial. Pictorial_Lebeck_Lars_Bauernschmitt_2015

Traumreisen
Juli 1, 2014 — 0:01

Reisefotografie (Teil 1)

Nur weil Reisende am Urlaubsort Fotos machen, bedeutet das nicht, dass die Bilder auch über das Reiseziel informieren. Schon in ihren Anfängen diente die Fotografie der Verbreitung von Vorurteilen über die Fremde. Der Beitrag “Traumreisen” erschien in der Ausgabe 4/2014 der Zeitschrift Pictorial.

greatpyramidandsphinx

Francis Frith. The Sphinx and the Great Pyramid Geezah. 1858. Albumen print.

Lumix Festival für jungen Fotojournalismus
April 29, 2014 — 21:44

Wenn vom 18. bis 22. Juni 2014 zum vierten Mal das Lumix Festival für jungen Fotojournalismus in Hannover stattfindet, wird die Expo Plaza wieder Treffpunkt für Fotojournalisten, Blattmacher und Bildredakteure aus aller Welt. Doch nicht nur das Fachpublikum kommt – die Mehrzahl der Besucher sind Interessierte, die einfach gute Geschichten sehen wollen. Die Besucherzahlen des weltweit wichtigsten Festivals für jungen Fotojournalismus beweisen die ungebrochene Kraft der Fotografie und die Bedeutung des Mediums in der Informationsgesellschaft. Der Beitrag “Lumix Festival für jungen Fotojournalismus” erschien in der Ausgabe 3/2014 der Zeitschrift Pictorial.

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Blick in das Atrium der Expo Plaza 2, dem zentralen Treffpunkt während des Festivals (links). STERN Fotochef Andreas Trampe im Gespräch mit Studierenden in einer Ausstellung (rechts). Fotos: Florian Wallenwein/HsH und Nick Neufeld/HsH

Bilderkrieger
April 6, 2014 — 22:47

Rezension

Was bewegt Menschen dazu, in den Krieg zu gehen, um von dort unter Einsatz ihres Lebens zu berichten. Wie erleben sie den Umgang mit ihrer Arbeit, die oft schockiert und trotzdem immer wieder zu der Frage führt, ob sie überhaupt etwas verändert. Michael Kamber sprach mit zwanzig Kriegsfotografen und -fotografinnen. In seinen intensiven Interviews berichten sie von ihren Ängsten und Hoffnungen, ihren Träumen und Alpträumen. Sie berichten von ihren ganz individuellen Arbeitsweisen und Einstellungen, ebenso wie von dem Krieg als Medienrummel und den Plünderungen durch Journalisten – ohne Kitsch und Pathos. Zwanzig Portraits von Menschen, die an Grenzen gehen und manchmal dabei ihr Leben lassen.

Bilderkrieger, Michael Kamber, übersetzt von Fred Grimm mit einem Vorwort von Takis Würger, 288 Seiten, ISBN 978-3-940138-44-6, www.ankerherz.de

Zwischen den Fronten: Grenzen neutraler Berichterstattung
April 6, 2014 — 22:45

Rezension

Können Journalisten überhaupt neutral berichten? Und wie beeinflussen soziale Herkunft, Nationalität, kultureller Hintergrund die „objektive“ Berichterstattung? In fünf Kapiteln widmen sich unterschiedliche Autoren den Fragen, die sich Leser und Berichterstatter stellen müssen in einer Zeit wo Facebook und Twitter die Teilhabe in Echtzeit suggerieren und die Quellen von Informationen immer weniger verifizierbar sind.

Zwischen den Fronten: Grenzen neutraler Berichterstattung, Erik Bettermann und Ronald Grätz, 200 Seiten, ISBN 978-3-86930-674-2, www.steidl.de

Besondere Kennzeichen – Keine
März 1, 2014 — 0:01

Corporate Photography

Die gedankliche Armut der sogenannten Corporate-Photography ist ähnlich umfassend wie ihr weltweiter Einsatz. Doch das Phänomen könnte enden, wenn auch die Honorare den Nullpunkt erreicht haben. Der Beitrag “Besondere Kennzeichen – Keine” erschien in der Ausgabe 2/2014 der Zeitschrift Pictorial. corporate_photography_lars_bauernschmitt_2014

Was bin ich?
Juli 1, 2013 — 0:01

Haus-, Firmen- und Kundenzeitschriften

Im publizistischen Bermudadreieck verschwinden die Grenzen zwischen Journalismus, Werbung und Public Relations. Der Beitrag “Was bin ich?” erschien in der Ausgabe 4/2013 der Zeitschrift Pictorial.

n-ost Reportagepreis 2013
Juni 13, 2013 — 22:45

Laudatio auf Meinrad Schade

Für seinen Essay Nagorni Karabach – Der lange Schatten des Unabhängigkeitskrieges erhielt Meinrad Schade den n-ost-Reportagepreis 2013 in der Kategorie Fotoreportage. Die Laudatio würdigt seine Arbeit und fragt nach der Funktion von Fotos im Journalismus.

meinrad_schade

Neue Zürcher Zeitung, 01.Oktober 2012

In der Kategorie Foto wurden 2013 beim n-ost Reportagepreis 22 Bildstrecken eingereicht. Drei Arbeiten nominierte die Jury bevor sie nach langer und intensiver Diskussion eine Arbeit zum Sieger kürte. Nominiert wurden: Muscle Beach von Kirill Golovchenko, eine klassische Reportage über Kraftsportler in Kiew, Nagorni Karabach – Der lange Schatten des Unabhängigkeitskrieges, ein Foto-Essay von Meinrad Schade, und 9645 Kilometer Erinnerung, ein Foto-Projekt über Zeitzeugen des Zweiten Weltkrieges von Helena Schätzle.

Gewonnen hat: Meinrad Schade.

Ausgezeichnet hat die Jury einen Foto-Essay über die ehemalige sowjetische Kaukasusrepublik – eine Reihe von Einzelbildern, der alltäglichen Normalität in Nagorni-Karabach, veröffentlicht in der Neuen Zürcher Zeitung http://www.nzz.ch/meinung/foto-tableau/#gallery:1-17643467 . Es sind auf den ersten Blick ganz einfach lesbare Fotos – doch bei genauem Hinsehen ändert sich der Eindruck. Details in den Bildern stimmen nicht. Die Situationen sind bei längerem Betrachten nicht so klar wie sie auf den ersten Blick schienen. Die Brüche in den Fotos sind visuelle Übersetzungen der Stimmung in der Region, in der die Menschen seit vielen Jahren auf eine Lösung des Konfliktes zwischen den verfeindeten Südkaukasus-Staaten warten. Den Betrachtern der Fotos stellen sich Fragen, deren Antworten offen bleiben – so offen wie die weitere Entwicklung des Staates, den bisher niemand anerkennt. Der Fotograf dieser Aufnahmen tritt nicht als allwissender Welterklärer auf wie viele seiner fotografierenden oder schreibenden Kolleginnen und Kollegen. Der Fotojournalist Meinrad Schade formuliert Fragen und lässt offen was eben nicht erklärbar ist. Der in der NZZ veröffentlichte Foto-Essay ist Teil eines Langzeitprojektes. Unter dem TitelSpurensuche an den Rändern der Konflikte dokumentiert Meinrad Schade weltweit Orte, an denen die Spuren der Kriege erst auf den zweiten Blick sichtbar werden.

Die Fotos des diesjährigen Preisträgers wurden zwischen dem 01. und dem 05. Oktober 2012 in der Neuen Zürcher Zeitung veröffentlicht. An fünf aufeinander folgenden Tagen erschien täglich jeweils ein Einzelbild mit einem kurzen Bildtext auf der Seite mit dem Titel „Meinung und Debatte“. Es war immer das einzige Bild auf der Seite. Diese Platzierung ist bemerkenswert. Sie ist ein Statement. Die Fotos in der Rubrik zu veröffentlichen, in der auch die geschriebenen Kommentare veröffentlicht werden, ist ein Bekenntnis zur Fotografie. Fotos und Texte werden in der Rubrik als gleichwertige journalistische Ausdrucksformen präsentiert. Dieser Ansatz trägt der medialen Entwicklung der letzten Jahre Rechnung. Der journalistischen Fotografie kommt heute eine größere Bedeutung zu als jemals vorher. Wer Informationen sucht, steht heute vor der Schwierigkeit aus der Masse der zur Verfügung stehenden Quellen ganz unterschiedlicher Qualität die für ihn relevanten Informationen zu filtern. Wer Botschaften übermitteln will, steht in Konkurrenz zu einer unübersehbaren Vielzahl anderer Sender und muss um Aufmerksamkeit kämpfen. Die Tatsache, dass nur ein Bruchteil der verbreiteten Angebote Beachtung finden können, führt zu einem Ringen um Aufmerksamkeit. Ein Mittel um wahrgenommen zu werden ist die Übersetzung von Themen und Inhalten in Bilder. Schneller zu erfassen als Texte entscheiden Bilder darüber, ob eine Botschaft wahrgenommen wird, sehr oft aber auch darüber, wie sie verstanden wird. Welche Möglichkeiten die Fotografie dabei bietet, wie Fotografie überhaupt funktioniert, scheint für viele Redaktionen aber noch immer ein Geheimnis zu sein. Anders ist nicht zu erklären, was in vielen Zeitungen und Zeitschriften immer wieder gedruckt wird. Es muss nicht so schlimm kommen wie bei der Sonntagszeitung, die ein Foto von ein paar grünen Bauklötzen druckte, um einen Bericht über ökologisches Bauen zu illustrieren.

Dabei können Fotos Inhalte vermitteln, ob in Verbindung mit einem Text oder unabhängig davon. Die Redaktion aber muss die Funktion der Fotos im Blatt und in den Artikeln für sich geklärt haben und verstanden haben was Fotografie im Allgemeinen und Fotojournalismus im Speziellen leisten können. Die Neue Zürcher Zeitung hat das begriffen. Deshalb soll an dieser Stelle nicht nur das Schaffen des Fotografen gelobt werden, sondern auch die Arbeit der Redaktion der NZZ. Sie hat den Mut Bilder zu drucken, die nicht innerhalb von Sekunden überblättert und vergessen sind. Die NZZ setzt Fotos ein die eigene Inhalte vermitteln. Die Schweizer Redaktion vertraut auf die Intelligenz ihrer Leser und gibt ihnen die Möglichkeit, sich mit inhaltlicher Fotografie zu beschäftigen.

Die Neue Zürcher Zeitung druckt Fotos die über längere Zeit entwickelt wurden. Nicht nur technisch sondern auch gedanklich, inhaltlich. Auch das scheint heute etwas aus der Mode zu sein. Auftraggeber erwarten im Online-Zeitalter eine prompte Lieferung. Werden Fotos aber digital aufgenommen und wohlmöglich innerhalb von Minuten oder gar Sekunden noch vom Ort der Aufnahme publiziert, fehlt den Fotografen die Möglichkeit zur notwendigen Reflexion eines Ereignisses. Als Fotos noch auf Film aufgenommen wurden und danach erst einmal entwickelt werden mussten, entstand zwangsläufig ein zeitlicher Abstand zwischen Aufnahme und Veröffentlichung, der allen an der Veröffentlichung Beteiligten die Möglichkeit gab, die fotografierten Ereignisse aus der Distanz erneut zu betrachten und unter Umständen anders zu bewerten als im Moment der Aufnahme. Foto-Journalisten müssen sich heute genauso wie ihre schreibenden Kollegen entscheiden wie sie arbeiten wollen. Wollen sie als Autoren mit einer persönlichen Haltung erkennbar sein, müssen sie ihre Arbeit entschleunigen. Wollen sie nicht nur das mediale Grundrauschen weiter verstärken, müssen sie darauf verzichten, ihre Arbeit mit der technisch möglichen Geschwindigkeit zu verbreiten.

Meinrad Schade hat sich entschieden. Sein Essay ist über längere Zeit entstanden, seine Fotos transportieren seinen Standpunkt. Und die Neue Zürcher Zeitung ist den Weg mit ihm gegangen.

Herzlichen Dank Meinrad Schade.

Weitere Informationen: http://www.n-ost.org/reportagepreis

Social Media Marketing und Recht
Januar 1, 2012 — 0:01

Rezension

Eine Präsenz im Netz herzustellen ist einfach. Doch die Gestaltung der Inhalte ist nur eine Seite der Medaille. Die juristischen Fallstricke sind die andere Seite. Thomas Schwenke erklärt wie man rechtlich nicht stolpert.

Social Media Marketing und Recht, Thomas Schwenke, 576 Seiten, ISBN 978-3-86899-142-0, O’Reilly Verlag,http://www.oreilly.de

Recht am Bild
Januar 1, 2012 — 0:01

Rezension

Genauso schnell wie ein Foto gemacht ist kann es um das Werk zu rechtlichen Auseinandersetzungen kommen. Wer Fotos macht oder sie publiziert sollte wissen, auf welcher Grundlage das passiert – und wie man Probleme vermeidet. Florian Wagenknecht und Dennis Tölle erklären das Thema umfassend.

Recht am Bild, Florian Wagenknecht und Dennis Tölle, 316 Seiten, ISBN: 978-3-86490-010-5, dpunkt.verlag, http://www.dpunkt.de

Früher war mehr Lametta
November 1, 2011 — 0:01

Visa pour l‘ Image in Perpignan 2011

Seit 23 Jahren ist Perpignan der Ort, wo sich am Ende des Sommers Fotojournalisten, Agentur-Verantwortliche und Bildredakteure treffen – und von besseren Zeiten träumen.  Der Beitrag „Früher war mehr Lametta“ erschien in der Ausgabe 6/2011 der Zeitschrift Pictorial.

Die Zusammenarbeit zwischen Bildagentur und Fotograf
Januar 1, 2011 — 0:01

Die Zusammenarbeit einer Bildagentur und eines Fotografen sollte von beiden Seiten langfristig angelegt werden. Kurzfristige Kooperationen machen wenig Sinn und kosten beide Seiten nur Zeit und Geld. Die Entscheidung zur Zusammenarbeit muss deshalb von beiden Seiten gründlich überlegt geschehen.  Der Beitrag „Die Zusammenarbeit zwischen Bildagentur und Fotograf“ erschien zwischen 2003 und 2011 jährlich überarbeitet im BVPA Handbuch der Bildermarkt.

Handbuch Basiswissen
Januar 1, 2010 — 0:01

Rezension

Abschluss und Abwicklung von Verträgen, Existenzgründung, Kalkulation von Aufträgen, Künstlersozialkasse …. Der Inhalt hält, was der Titel verspricht – Basiswissen. Was die Autoren aus unterschiedlichen Bereichen der fotografischen Praxis zu ihren Themen schreiben ist lesenswert nicht nur für Einsteiger und hilft teure Fehler zu vermeiden.

BFF Handbuch Basiswissen, Wolfgang Maaßen (Hrsg), 368 Seiten, ISBN: 978-3-933989-43-7,http://www.bff.de

Einen Bildermarkt gibt es nicht …
Januar 1, 2009 — 0:01

Zur Situation des Handels mit Bildrechten

Fragt man Branchen-Experten nach ihrer Einschätzung der Situation am Bildermarkt bekommt man sehr unterschiedliche Antworten. Fast scheint es, als betrachteten die Kenner nicht denselben Markt. Doch der Eindruck ist richtig – verschiedene Fachleute sprechen in der Regel tatsächlich über ganz unterschiedliche Märkte. Häufig, wenn über den Handel mit Fotos gesprochen wird, ist sogar unklar, was der einzelne überhaupt als Bildermarkt betrachtet. Der Beitrag „Einen Bildermarkt gibt es nicht …“ erschien 2009 und 2010 im BVPA Handbuch der Bildermarkt.